Dorfrichter Adam hält einen Prozess ab. Es geht dabei um die sexuelle Belästigung von Eve, der Tochter einer Dorfbewohnerin, sowie das Zerbrechen eines Kruges bei der Flucht des Täters. Schnell wird deutlich, dass Adam selbst schuldig ist und alles
daransetzt, eine falsche Spur zu legen. Ein Richter sitzt über sich selbst zu Gericht. Die Tat, die er aufklären soll, hat er selbst begangen. Während des Prozesses verstrickt er sich in seinen eigenen Lügen und verrät sich schließlich selbst. Kleist beschreibt mit großem, komödiantischem Gespür die Dreistigkeit, mit der das Patriarchat seine Macht ausübt, und lässt das Publikum lustvoll in die Abgründe der Gesellschaft blicken.