Ratskirche St. Marien
Die gotische dreischiffige Hallenkirche St. Marien in Stendal wurde am Bartholomäustag des Jahres 1447 geweiht und zählt zu den bedeutendsten Backsteinbauten der Region.
Ihre mächtigen Türme erheben sich als höchste der Stadt und prägen das Stadtbild auf eindrucksvolle Weise. In der Kirche befindet sich das größte Geläut der Altmark, bestehend aus insgesamt zwölf Glocken. Besonders hervorzuheben sind dabei die beiden älteren Glocken „Maria“ und „Anna“, die im Jahr 1490 von dem berühmten Glockengießer Gerhard van Wou geschaffen wurden und als Schwestern der „Gloriosa“ des Erfurter Doms gelten.
Seit August 2020 erklingt täglich vier Mal ein Glockenspiel aus dem Dachreiter des Kirchenschiffs. Dieses erfreut sowohl Anwohner als auch Besucher mit wechselnden Melodien, die passend zu den Jahreszeiten und Feiertagen ausgewählt werden.
Die reiche und prunkvolle Ausstattung der Kirche zeugt vom Stolz und Wohlstand der Stendaler Kaufleute und Bürger. Zu den bedeutendsten Kunstwerken gehören die Orgel aus dem Jahr 1580, erbaut von Hans Scherer dem Älteren und später umgebaut, sowie die Triumphkreuzgruppe aus dem 14. Jahrhundert. Weitere herausragende Stücke sind der Apostelzyklus der Chorschranke aus dem Jahr 1230, der zweifach wandelbare Marienaltar aus dem 15. Jahrhundert und das kunstvoll gearbeitete Chorgestühl aus der Zeit um 1500. Eine astronomische Uhr aus dem Jahr 1552 und die Renaissancekanzel von 1566 runden die beeindruckende Sammlung ab.
Besonders wertvoll ist der Altar, der zusammen mit den Glasmalereien des Doms St. Nikolaus am Ende des Zweiten Weltkriegs ausgelagert wurde, um ihn vor Zerstörung zu bewahren. Dank des engagierten Fördervereins „Glocken St. Marien Stendal e.V.“ bleibt die Kirche nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein lebendiger Ort des Glaubens und der Gemeinschaft.
Öffnungszeiten
Mai bis September
Dienstag bis Freitag
10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag und Sonntag
12.00 bis 17.00 Uhr
Oktober bis April geschlossen